Die neue Norm EN 131 bringt auch bei der Leiterherstellung veränderte Sicherheitsrichtlinien. Gemeinsam mit einem Studenten des Technikums Wien hat JUST eine spezielle Prüfanlage entwickelt.

Nicht nur für den Einsatz von Aufstiegshilfen, auch für deren Herstellung bringt die EN 131 eine Reihe von neuen Anforderungen mit sich. Leitern müssen seit 01. Jänner 2018 strengeren Prüfvorschriften entsprechen und höheren Belastungen standhalten.

Um die EN 131 in der eigenen Produktion anzuwenden, hat die JUST Leitern AG erfolgreich mit dem Technikum Wien zusammengearbeitet. Im Rahmen seiner Bachelor-Arbeit entwickelte Walter Haslmair eine automatisierte Anlage zur Dauerhaltbarkeitsprüfung von Stehleitern. Damit ist der Student der Mechatronik und Robotik zu einem guten Teil verantwortlich, dass die neue Norm in der Produktion von JUST erfolgreich umgesetzt wird.

“Die Neuauflage der Norm sieht vor, Leitern unter möglichst realen Bedingungen unter Höchstbelastungen zu prüfen. Walter Haslmairs Aufgabe war es, eine Maschine zu entwickeln, die diesen Belastungstest automatisiert durchführt”, erklärt Vorstand Christian Leistner-Mayer.

Der 24-Jährige hat die Aufgabenstellung mit Bravour gemeistert. Die Maschine ist so konstruiert, dass die oberste und die mittlere Sprosse der Leiter abwechselnd mit einer konstanten Kraft von 150 kg für jeweils 1 Sekunde belastet werden. Die Kraft wird durch Pneumatikzylinder aufgebracht, die über der entsprechenden Leitersprosse platziert werden. Damit eine Leiter für den gewerblichen Gebrauch als normgerecht gekennzeichnet und verkauft werden darf, muss sie insgesamt 50.000 solcher Zyklen durchhalten. Das bedeutet eine Gesamtprüfzeit von rund 111 Stunden oder ca. 5 Tagen pro Leiter.

Die Anlage wurde fast zur Gänze von der JUST Leitern AG gefertigt und ist durch ihren modularen Aufbau für alle Leitergrößen geeignet. Walter Haslmair steuerte bzw. überwachte den Fertigungsprozess, führte Tests durch und schulte JUST-Mitarbeiter für die ordnungsgemäße Bedienung.